Ich stehe voll und ganz hinter meinraum und bin von der Wirkung des Aufräumens überzeugt. Das ist etwas, das ich selbst gut kenne: Unordnung raubt mir Kraft, Ordnen kann sie wieder zurückbringen. Lesen Sie hier, wie meinraum entstanden ist, für wen es sich eignet und warum es "meinraum" heißt.
„meinraum“ war ein Projekt, das ich während meines Studiums der Sozialen Arbeit in einem Sozialpsychiatrischen Wohnheim in Kleefeld realisiert und über ein Jahr durchgeführt habe (Studienpreis 2015). Die stabilisierende und stärkende Wirkung des Aufräumens habe ich an den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Projektes konkret erlebt. In meiner Bachelorarbeit „Verwahrlost im Wohnheim?“ (2016) habe ich das Projekt wissenschaftlich ausgewertet.
Die Annahme, begleitetes Aufräumen sei nur etwas für Menschen mit psychischen Problemen ist allerdings nicht richtig. Ich helfe „ganz normalen“ Menschen dabei, ihren inneren Schweinehund zu überwinden und endlich Ordnung zu schaffen! Ich habe schon mit Managern, alleinerziehenden Akademiker*innen und Angestellten gearbeitet. Gut angenommen und nötig war meine Unterstützung nach Trennungen oder Scheidungen, z. B. wenn ein Hausstand vom Einfamilienhaus in eine Zweizimmerwohnung verlegt werden musste. Doch auch perfekt organisierte Hausfrauen und –männer haben manchmal Schwierigkeiten – z. B. dabei, sich dem Ausmisten ihres Kleiderschranks allein zu stellen.
meinraum steht für den eigenen, (Möglicheikeits)Raum. Es steht für Privatsphäre, für Kreativität, persönliches Chaos, für Alleinsein oder Beziehungen erleben. meinraum kann ein Zimmer oder eine Wohnung oder ein Haus sein. Unser privater Raum bietet die aktive Entscheidung und die Freiheit, uns abzugrenzen - oder Dinge, Menschen, Emotionen oder was immer hereinzulassen. Füllen Sie den Raum so aus, wie es Ihnen gut tut! Auch, wenn Ihr "meinraum" ein "unserraum" ist: Sie leben darin, und es ist Ihr Recht, das Beste daraus zu machen.
Bei meiner Arbeit dringe ich in private Räume ein und bin darin so lange ein Eindringling, bis meine Gastbeber*innen sich sicher sind, dass ich ihren Raum nicht "verletze" sondern ihn annehme und mit ihnen gemeinsam überlege, wie sie mit den Ihnen eigenen Ressorucen das für sie richtige Maß an Lebensqualität in Ihrem Raum entfalten können.
Klingt kitschig und ein bisschen esoterisch? Spätestens beim aktiven Anpacken verliert sich dieser Eindruck. Doch Vorsicht, bevor es besser wird, wird es erstmal schlimmer: Staub und Chaos gehören zum Aufräumen dazu! Gemeinsam teilen wir die Aufgabe in Abschnitte, die Sie bewältigen können und ich lasse niemanden im angefangenen Durcheinander "sitzen". Ein Termin sollte möglichst in sich geschlossen sein und eine alltagstaugliche Optimierung des Raumes beinhalten. Wann legen Sie los?
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